Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

Touratech Travel Time 03_2013 deutsch

Hier oben ist die Heimat der Elche. Gleich mehrmals lau- fen mir die mächtigen Tiere über den Weg. Von Natur aus scheu, verschwinden sie aber meist schnell wieder im Unter- holz. Sehr lustig sind die Rentiere, die im Gegensatz zu den Elchen als Nutztiere gehalten werden, anzusehen. In Herden stapfen diese tollpatschig durch die Gegend und lassen jede Anmut vermissen. Das Weihnachtsfest steht kurz bevor, dennoch scheint den Lappländern jeglicher Vorweihnachtsstress fremd zu sein. Um genau zu sein, es würde fast nicht auffallen, wären da nicht ein paar vereinzelte Weihnachtsbäume zu sehen. Einsame Waldstraßen, endlose Wälder mit verschneiten Bäumen begrüßen mich in Schweden. Wirklich abwechs- lungsreich ist die Strecke nicht. Ich sehne mich fast schon wie- der an die rauen Fjorde Norwegens zurück. Hier und da werden zugefrorene Seen als offizielle Straßen genutzt. Ein- heimische Skidoofahrer sind ganz erstaunt über das Motor- rad und vor allem über die Spikes auf den Reifen. Mit die- sen kann ich mindestens genau so flott über das Eis brettern wie die Motorschlitten. Nur den Tiefschnee überlasse ich gerne den Skiern. Mehr als einmal bringt mir mein Auftre- ten einen erhobenen Daumen ein und meist auch eine net- te Bekanntschaft. Die Leute sind freundlich und offen für Ge- spräche. »Wo kommst du denn her«, werde ich oft gefragt. »Vom Nordkap«, antworte ich dann mit leichtem Stolz, was für noch mehr Verwunderung sorgt. Gravel Travel Motorbike Adventures cc Namibia Büro Deutschland: Velgen 27 . 29582 Hanstedt Tel +49 5822 17 17 Fax +49 5822 946 810 info@gravel-travel.de wwwww.motorradreisen.de www.facebook.com/motorradreisen Individuelle Motorradreisen in Namibia & SüdafrikaIndividuelle Motorradreisen in Namibia & Südafrika Zum Heiligen Abend checke ich im »One Million Star Hotel« am Ufer eines großen Sees ein. Eine sternenklare Nacht versüßt mir einmal mehr den Abend. Es gibt weder Festmahl noch Weihnachtsbaum, nur eine warme Fertigsup- pe. Dafür gehört die Weite der skandinavischen Arktis und ihre Ruhe ganz alleine mir. Gegen Mittag erreiche ich den Polarkreis und erblicke zum ersten Mal seit fünf Wochen wie- der die Sonne am Horizont. Die Sonnenstrahlen sind eine wahre Wohltat für die Seele. Von nun an geht es schnell, denn die Strecke ist ausrei- chend vereist. Die Spikereifen sind schon ziemlich am Ende, bieten aber immer noch genügend Grip für flotten Motorrad- spaß. Fast schon am Ziel in Oslo, werde ich noch von dem Orkan »Dagmar« überrascht. Über Nacht zerstört dieser gan- ze Waldstriche, deckt Häuser ab, bringt Schiffe und Boote zum Sinken und verhindert natürlich meine Weiterfahrt. Ich habe Glück und finde Schutz im Haus einer schwedischen Familie. Noch bevor es wieder mit der Fähre nach Hause geht, erlebe ich also wahre schwedische Gastfreundschaft. Ich erzähle von meinem kleinen Abenteuer und all den Stra- pazen. Den gefrorenen Fingern, kalten Füßen und nassen Klamotten. Alle hören sie gespannt zu, so richtig verstehen wollen sie es aber nicht. »Warum nimmt man solch eine Rei- se auf sich?«, wollen meine Gastgeber wissen. Ich komme selber kurz ins Grübeln. Doch allein die Polarlichter waren alle Strapazen wert. WinterreiseSkandinavien

Seitenübersicht