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Touratech Travel Time 03_2013 deutsch

Fotos: A. Hülsmann Way to HuyenNachlese Fast zwei Monate war Lothar Baltrusch mit einer von Touratech aufgebauten F 800 GS Desierto unterwegs, um sein Patenkind in Vietnam zu besuchen. Der Rundfunkmoderator kann nun nicht nur auf die Reise seines Lebens zurückblicken, diese Aktion hat auch 25.000 Euro an Spendengeldern eingebracht. Er hat es geschafft! 16.000 Kilometer liegen hin- ter Lothar Baltrusch. Nun steht er im Hof von Touratech Thailand und schraubt die F 800 GS für den Rücktrans- port nach Deutschland auseinander. Gleich daneben die BMW von Andreas Hülsmann, der sich zusammen mit dem Rundfunkmoderator auf den Weg gemacht hat- te, um Huyen, Lothars Patenkind, zu besuchen (siehe auch Travel Time 2/2013). Die Reise per Motorrad nach Südostasien war ein Abenteuer mit vielen Unbekannten. Schon bei den Vor- bereitungen war Standhaftigkeit gefragt. Die Durchreise durch China mit den beiden BMWs ein bürokratischer Mount Everest, der bezwungen werden wollte. Auch die Einreise nach Vietnam ein administrativer Urknall, ob- wohl es an Unterstützung seitens der vietnamesischen Botschaft in Berlin nicht mangelte. Zuvor waren noch nie auf offiziellem Weg zwei Maschinen dieses Kalibers in das Land eingereist. Und selbst bei gutem Willen sind ein halbes Dutzend Ministerien – die zustimmen mussten – nicht einfach zu koordinieren. Am Ende sollten es 84 Genehmigungen sein, die die Einreise in die südostasia- tische Volksrepublik ermöglichten. Unterwegs lernte Lothar Baltrusch das Motorradfah- ren in einer anderen Dimension kennen. Bisher war ihm das Reisen auf zwei Rädern nur von Tagesausflügen be- kannt, in Sibirien hingegen standen Tagesetappen von bis zu 700 Kilometern an. Für 16.000 Kilometer mussten zwei Monate reichen, ein knappes Zeitbudget. Darum ging es auf dem sibiri- schen Highway zunächst darum, Strecke zu machen. »Killing Kilometres«, nennt das der Reisejournalist Andreas Hülsmann. In Ulaan Baator verschnauften die bei- den Abenteurer, kümmerten sich um die Motorräder und besuchten Projekte von »World Vision«, der Hilfsorganisation, über die Lothar Baltrusch sein Paten- kind in Vietnam unterstützt. Einen bewegenden Eindruck hinterließen die Trash-Kids. Kinder, die auf der größten Mülldeponie der mongo- lischen Hauptstadt noch nach Verwertbarem suchen, um damit ihr Leben zu bestreiten. Einmal pro Woche se- hen Ärzte nach den Kindern. Die Mediziner tun, was sie können, damit sich Krankheiten nicht ausbreiten. Dann ging es von Ulaan Baator in Richtung chinesi- sche Grenze. Der Weg führte durch die weite Leere der mongolischen Steppe. Diese Endlosigkeit ist anstren- gender als die in Sibirein, denn sie hat keinen festen Un- tergrund. China verordnete eine Zwangspause. Es fehlte eine Genehmigung für die Motorräder. Das Reich der Mit- te ist in jeder Hinsicht ein anderer Kosmos – auch im Straßenverkehr. Ein Refugium, wo jeder Chinese seine anarchische Seite offenbart. Es herrschen Fahrweisen, die sich nur jemand erlaubt, der an die Wiedergeburt glaubt. Zwei Wochen dauerte die 4500 Kilometer lan- ge Tour durch dieses Land. In der Mitte die Stadt Xian. Die Stadt mit ihren acht Millionen Einwohnern ist eine kulturelle Bastion. Glockenturm, Stadtmauer, Wildgans­ pagode und die Terrakotta-Armee. Laos war lediglich Durchgangsstation. Nur einen Tag dauerte die Fahrt durch den Dschungel zur vietna- mesischen Grenze. Dann der Schock. Mit den Motor- rädern durften Lothar und Andreas nicht in die Volks- republik einreisen. Dabei war doch alles klar, die GEZOGENDURCH

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