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Touratech Travel Time 03_2013 deutsch

86 3 2013 GriechenlandReise-Spezial Portionen geordert, die man miteinander teilt. So kann jeder von allem probieren. Einem Griechen käme es nie in den Sinn, eine Portion nur für sich allein zu bestellen. In den folgenden Tagen sind wir mit unserem Zelt und den Motorrädern in den Bergen rund um Nafpaktos unter- wegs. Auf einigen Etappen begleiten uns Meletis und ­seine griechischen Motorradfreunde, beispielsweise als es zum Die Griechen haben ihre eigene Schrift. Was auf den ersten Blick für Verwirrung sorgt, stellt nach kur- zer Eingewöhnung kein Problem mehr dar. Die Wegwei- ser auf den größeren Straßen sind ohnehin fast durch- gängig zusätzlich mit Angaben in lateinischer Schrift versehen. Außerdem: wer seinen Matheunterricht nicht komplett verschlafen hat, kennt einen Großteil der Buchstaben ohnehin. Rei- sende, die nicht gleich einen Sprachkurs absolvieren möchten, können sich mit dem Bändchen »Griechisch – Wort für Wort« aus der Kauderwelsch-Reihe des ­Reise-Know-How Verlags behelfen. Und wenn alle Stricke reißen: die meisten Griechen können recht gut Englisch und setzen die Sprache auch gerne ein, um Reisenden zu helfen. ECKEN OTTER- SPRACHEÜCHE Orakel von Delphi oder zu einer unterirdischen Höhle geht. Eines Abends, wir sind wieder allein, stellen wir unse- re Zelte an einer Kapelle auf. Weit und breit ist niemand zu sehen, als ein Hirte mit seiner Ziegenherde auftaucht. Zwi- schen ihm und Robin entwickelt sich ein Gespräch, der eine auf Englisch, der andere auf Griechisch, und wenn es nicht weitergeht, mit Händen und Füßen. Der Grieche gestikuliert wild und redet laut auf Robin ein. Es sieht für mich ganz so aus, als ob er nicht sonderlich davon angetan wäre, dass wir einen so heiligen Ort belagern. Wie sich später jedoch herausstellt, wollte er uns nur erklären, wo wir einen Brunnen finden, um frisches Wasser zu holen. Später – wir sitzen gerade ums Lagerfeuer – fährt der Hir- te mit seiner Frau in einem alten Auto vor. Sie bringen uns fri- sche Ziegenmilch. Euterwarm. Neben Postkartenmotiven wie den geschlängelten Berg- straßen mit Blick aufs türkise Meer, den teils dicht bewalde- ten, teils kargen Landschaften, den ausgedehnten Olivenhai- nen und dem würzigen Duft von Kräutern werden uns ganz besonders diese Begegnungen mit den gastfreundlichen Menschen in Erinnerung bleiben. Gyros 7 mit Pommes Frites gibt es eigentlich nur »beim Griechen« in Deutschland. Die griechi- sche Küche vor Ort ist um Welten einfallsreicher. Nicht nur die schier endlose Palette kalter und warmer Vorspeisen ist ein Geschmacksuniversum für sich.Auch im Bereich der Hauptgerichte eröffnet sich auf einer Griechenlandreise abseits der Hauptrouten eine beeindruckende und regional sehr unterschiedli- che Vielfalt. Die häufig kolportierte Auswahl der Speisen durch Blick in den Koch- topf gehört der Vergangenheit an – oder wird bestenfalls als Masche für Touris- ten zelebriert. Dennoch ist die Bestellung à la Carte in ländlichen Gegenden eher unüblich. Gegessen wird, was die Küchenchefin gerade gezaubert hat – meist nur eine kleine Auswahl Gerichte pro Tag.Und da sollte man sich ruhig zu Experimen- ten verführen ­lassen. Wie wäre es mit Arní búti stó foúrno, ­einer im Rohr geschmorten Lammkeule oder ­einem Stifado, dem traditionel- len Eintopf, der in jeder Taverna seinen ganz in- dividuellen ­Geschmack besitzt? ANREISE ZEIT REISE- STRECKEN SCHOTTER- LITERATUR KARTENKUNFT UNTER- SPRACHEKÜCHE

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