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Touratech Travel Time 03_2013 deutsch

84 3 2013 GriechenlandReise-Spezial ßen. Schon oft hatte sie uns eingeladen. Und immer wieder hatten wir »ja« gesagt, ohne ein genaues Datum zu nennen. Am Ende glaubte sie wohl nicht mehr so recht an unseren Besuch. Mit dabei ist ihr Mann Meletis. Und Meletis ist in der griechischen Motorradszene kein Unbekannter. Er orga- nisiert im Land der Götter die »Hellas Rally Raid«, weshalb er zu den besten Kennern des griechischen Wegenetzes zählt. Damit ist er der perfekte Tippgeber für unsere Unternehmun- gen. Unsere ersten Touren sollen rund um die Stadt Nafpak- tos am Golf von Korinth führen. Doch auch die Stadt selbst lohnt eine ausgiebige Besichtigung. Besonders unsere Jungs – mitten in der »Piratenphase« – finden Gefallen am Hafen mit seiner dicken Befestigungsmauer, den Kanonen und den Schießscharten. In den engen, verwinkelten Gassen rund um den Hafen herrscht geschäftiges Treiben. Bei einem Frappé, einem ty- pisch griechischen Eiscafé, beobachten wir das bunte Leben. Den Sonnenuntergang genießen wir auf der Festung oberhalb der Stadt. Von hier haben wir einen atemberauben- den Ausblick auf das Meer, die Halbinsel Peloponnes und die nachts imposant beleuchtete Rio-Andirrio-Brücke. Mit ei- ner Länge von 2883 Metern ist sie die zweitlängste Schräg- seilbrücke der Welt. Und eine Art technisches Wunder: für lange Zeit hielt man eine derartige Konstruktion in einem Erd- bebengebiet über eine zweieinhalb Kilometer breite und 65 Meter tiefe Meerenge ohne stabilen Boden für unmöglich. Am zweiten Abend – noch immer in Nafpaktos – ma- chen wir eine interessante Erfahrung. Wir sitzen in einer Ta- verne, als Herbert einfällt, dass er die Landkarte, die wir für die Streckenplanung brauchen, im Hotel vergessen hat. Schnell fährt er zurück, um sie zu holen. Zwei Stunden später ist Aufbruch. Bettzeit für die Kids. Doch wo ist Yannicks Helm geblieben? Wir suchen alles ab. Nichts! Sollte ihn jemand gestohlen haben? Dann schwant Herbert, dass er ihn wahr- scheinlich hinten aufs Boot gelegt hat uns losfuhr, ohne daran zu denken. »Den sehen wir nie wieder!«, schießt es uns durch den Kopf. Wie soll Yannick die Tour ohne Helm fahren? Wir sind geknickt. Zwei Ecken weiter winkt jemand vom Straßenrand: er hat die gute Nachricht, dass ein Taxifahrer den Helm gefunden und bei der Polizei abgegeben hat. Neben einem gut ausgebauten Netz von Fernverkehrs- straßen existiert in Griechenland ein dichter Verbund von ge- schotterten Nebenstrecken. Mit etwas planerischem Geschick las- sen sich ganze Tagesetappen so gut wie ohne Asphaltkontakt zusammenstellen. Vor allem im dünnbesiedelten Bergland des Nordens finden sich traumhafte Naturstrecken über einsame Pässe und durch tiefe Schluchten. Durch den gebirgigen Charakter Griechenlands sind die Schot- tersträßchen reichlich gewunden. Was fahrerisch interessant ist, treibt die Distanzen in die Länge. Will man in abgelege- nen Gegenden nicht auf die Hilfe der Einheimischen angewiesen sein, sollte man den Tank stets rechtzeitig füllen. Gerade in den Gebirgen können auch als Fahrweg ausgewiesene Strecken fahrerisch anspruchsvoll sein.Wer seinen Griechenland-Urlaub mit Schotterschwer- punkt plant, sollte sei- ne Maschine daher mit geeigneten Reifen aus- statten und über das notwendige Fahrkön- nen verfügen. Ein GPS- Gerät mit detailliertem Kartenmaterial hilft bei der Orientierung auf schlecht beschilderten Pisten. EIT - STRECKEN SCHOTTER- UR EN SPRACHEKÜCHE Selbst in sehr kleinen Ortschaften finden sich häufig sehr gepflegte und dabei preiswerte Unter- künfte.Auf dem Festland dominieren abseits der touris- tischen Zentren kleine, privat betriebene Häuser. Cam- pingplätze konzentrieren sich auf die Küstenregionen. Das weitläufige Bergland bietet sich für das Übernach- ten in freier Natur geradezu an. Allerdings ist das wilde Campieren nicht gestat- tet.Nach der Erfahrung zahlreicher Reisender wirdWildcamping jedoch toleriert. Neben den allgemeinen Grundsätzen des achtsamen Umgangs mit der Natur gilt beim Campen in Griechenland der extrem hohen Waldbrandgefahr beson- dere Aufmerksamkeit. ANREISE ZEIT REISE- STRECKEN SCHOTTER- LITERATUR KARTENKUNFT UNTER- KÜCHE

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