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Touratech Travel Time 02_15 deutsch

ze Asphaltstücke folgen meist lange Schotterpassagen. Jetzt, Ende September, ist an ein Fahren ohne Endurojacke nur noch selten zu denken. Sich täglich auftürmende Gewitter- wolken geben bereits eine Vorahnung von der kommenden Wetterumstellung und den eisigen Wintern. Spät ist es, als wir nach einer Irrfahrt über Schotterwege, die in den Karten auf unserem GPS gar nicht mehr verzeich- net sind, am Fuße des Pontischen Gebirges endlich in Siran einfahren. Die Kälte ist uns durch die feuchte Kleidung tief in die Knochen gefahren, auf dem Gipfel des Karadag haben wir bereits den ersten Schnee des Jahres gesehen. Doch in Siran gibt es an diesem Wochenende nicht ein einziges freies Bett. Wir müssen weiter, bei Dunkelheit errei- chen wir Alucra. Unter dem Dach des Gasthauses werden gerade vier große Räume für Schulklassen hergerichtet, die im Winter zum Skifahren hierher- kommen. Hier kommen wir unter und bekommen eine heiße Dusche. Auch gibt es genügend warme Wolldecken für die Nacht. In der Dorfkneipe ist die einzige Wärmequelle der Backofen, in dem fri- sches Brot, Börek und andere Köstlich- keiten gebacken werden. Gut aufge- wärmt gehen wir früh zu Bett. Bis nach Trabzon wartet noch Uzungöl hinter einem Pass auf uns. In den Wolken oberhalb der Baumgren- ze sind wir froh, bei hell gestelltem Monitor unseres Gar- min die Abzweigungen nicht zu verpassen. Noch sind die Rinder draußen auf der Weide, Heu wird aber schon in die Stallungen im Tal gefahren. Wie wunderbar hat- ten wir uns dieses Bild zu Hause ausgemalt, eine leuch- tend weiße Moschee am grünen Seeufer umrahmt von dunkelgrünen Tannenwäldern an schroffen Berghän- gen. Doch der Weichzeichner des Nebels lässt uns dies nur erahnen, es regnet wieder einmal aus den tief hän- genden Wolken. 432 2015 DIE REISENDEN ÖZGÜR GÜLCEHRE Der 33-jährige Informatiker ist in Deutschland aufgewachsen. Nach Motorradreisen in Spanien, Portugal, Indien, Ne- palundChilehätteernichtgedacht,dassersoeineaufregendeRoutein der Heimat seiner Eltern finden würde. EWALD SCHMITT Den 61-jährigen Ingenieur reizen Motorrad- Abenteuer auf allen Kontinenten. Fremde Kulturen, schlecht erreichba- re Regionen und Beherrschung der Motorradtechnik gehören für ihn zu einer gelungenen Reise dazu. Weitere Informationen unter www.enduroseite.de Gewitterregen macht türkischen Straßenbelag in Sekundenschnelle unberechenbar. Anatolisches Hochland: Herrliche Enduro- Strecken ermöglichen weite Tagesetappen. 4322015

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