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Touratech Travel Time 02_15 deutsch

Die Motoren sind kaum warm- gefahren, als der ganze Trupp vor dem ersten Highlight schon wieder stoppt. So oft schon auf Fotos oder in Fernsehdokumentationen gese- hen, ist die mittelalterliche Stadtmauer von Carcassonne mit ihren verspielten Türmchen in natura trotzdem überwäl- tigend. Angesichts der perfekt restau- rierten Anlage, die wie in einem Bilder- buch auf einem Hügel thront, bedarf es nur wenig Fantasie, sich vorzustel- len, wie die Menschen in früheren Jahrhunderten hinter den zinnenbe- wehrten Mauern anstürmenden Fein- den trotzten. Kaum haben wir die in die Ebene wu- chernden Ausläufer des modernen Carcassonne in Richtung Norden ver- lassen, lockt bereits die Bergkulisse der Montagne Noir. Doch bevor wir uns endgültig im Geschlängel von Sträß- chen niedrigster Ordnung verlieren, mahnt noch ein Wegpunkt auf dem GPS an unseren Auftrag: Fotografie- ren. Die Location ist jedoch auch ohne Navigationssystem kaum zu verfehlen. Mit den Burgen von Las Tours, vier ma- lerischen Ruinen auf steilem Fels hoch toste Hochebenen prägen fortan das Bild. Dünn besiedelt sind hier die Land- striche, lediglich in den Tälern gaben die Böden den Menschen früherer Ge- nerationen Nahrung. Passagenweise fühlen wir uns in die schottischen High- lands versetzt, erst bei genauerem Hin- sehen verrät die Vegetation, dass wir uns doch im Süden Frankreichs befin- den. Und zum Glück herrscht hier auch kein Linksverkehr, so dass wir uns mit ganzem Elan den schier endlosen Kur- venkaskaden hingeben können. Schließlich finden wir auf einer karsti- gen, heideartigen Ebene im Schutz ei- ner kleinen Hügelkette einen perfekten Platz, um unsere Zelte aufzuschlagen. Als die Benzinkocher zi- schen, das Lagerfeuer ge- mütlich prasselt und die Kronkorken knallen, kann man sich kaum noch vor- stellen, dass es erst heu- te Morgen war, dass wir in einem luxuriösen Bed & Breakfast nahe Carcasson- ne aufgebrochen sind – so grundätzlich hat sich die Landschaft in nur einem Fahrtag verändert. über dem gleichnamigen Ort, gibt eine weithin sichtbare Landmarke un- seren Kurs vor. Im 11. und 12. Jahrhundert von An- hängern der Katharerbewegung er- richtet, teilten die Burgen schon bald das Schicksal ihrer Erbauer. Von der ka- tholischen Kirche als Ketzer geächtet, wurden die Katharer in einem zwanzig Jahre währenden Kreuzzug erbittert be- kämpft und schließlich vernichtet. Gestärkt mit ei- nem Café au lait lassen wir mit den »Schwarzen Ber- gen« auch das finstere Mittelal- ter hinter uns – um kurz darauf den nächsten Gebirgs- zug in Angriff zu nehmen: die Monts de l'Espinouse. Mit der Überquerung des gut 1100 Meter hohen Col de l'Espinouse wird die mediterrane Welt des Département Hérault mit einem Mal abgelöst von einer herben, bereits vom rauen Klima des Zentralmassivs geprägten Landschaft. Dicht bewalde- te Höhenzüge und karge, winddurch- 20 TOURATECH TESTTOUR 2015REISE 2 2015 3 ETAPPE HAUTE LANGUEDOC Ganz egal, ob in Spanien oder in ­Frankreich – die Menschen haben stets unglaublich positiv auf uns ­Reisende reagiert. Alexander Montagne Noir Carcassonne Roullens Villardonnel Castans Labastide- Esparbairenque Montagne Noir Forêt Domaniale de Joncels Saint-Geniès-de-Varensal Romiguières Le Caylar Mélagues Avène Forêt Domaniale de Joncels Monts de l'Espinouse Sales Prémian Saint-Vincent-d`Olargues Fraisse-sur-Agout Murat-sur-Vèbre Labastide- Rouairoux Monts de l'Espinouse Carcassonne Roullens Villardonnel Castans Sales Prémian Saint-Vincent-d`Olargues Fraisse-sur-Agout Murat-sur-Vèbre Saint-Geniès-de-Varensal Romiguières Le Caylar Mélagues Avène Labastide- Esparbairenque Labastide- Rouairoux FRANKREICH 20 km 22015

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