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Touratech Travel Time 02_15 deutsch

Hand einen Ausdruck der E-Mail, die ich von Herbert Schwarz bekommen hatte. »Lisa, Touratech hat 'ja' gesagt!« platzte ich wie ein kleines Kind an Heiligabend heraus. Sieben Tage später machte ich mich daran, meine erste Kupplungsscheibe auszutauschen. Ner- vös baute ich das alte, abgenutzte Teil aus und das neue ein. Für die gesamte Prozedur brauchte ich 14 Stunden, und ich schwitz- te Blut und Wasser dabei. Diese erste Kupp- lungsscheibe von Touratech begleitete mich durch Europa, zweimal der Länge nach durch Afrika und durch jedes Land in Süd- und Mit- telamerika sowie Mexiko. Als sie schließlich in den USA erste Verschleißerscheinungen zeigte, entfernte ich lediglich die acht Zwi- schenscheiben, die zu dem Set gehörten, zog die Kupplungsfedern ordnungsgemäß fest und konnte noch weitere 150.000 Meilen fahren. 2005 Als wir in Südafrika wa- ren, bekamen wir die Chance, Herbert persönlich zu danken. Gute Freunde von uns waren eine der drei Partei- en, die sich für die Touratech-Importlizenz für Südafrika beworben hatten. Herbert war nach Südafrika geflogen, um alle drei Bewer- ber kennenzulernen. Auch wir wurden zum Abendessen ins V&A Waterfront in Kapstadt eingeladen und wir waren dankbar für die Gelegenheit, uns persönlich bei ihm zu be- danken. Herbert hatte sich für 18 Uhr ange- kündigt, um die Besprechung zu eröffnen. Zwei Stunden später rief er an und erklär- te, warum er sich verspätet hatte: Man hat- te ihm eine R 1150 GS überlassen, und jetzt schaffte er es nicht, sich von seiner Spritz- tour rund um den Tafelberg loszureißen. An- statt verärgert zu sein, saßen wir vier la- chend im Waterfront-Restaurant und freuten uns über die Tatsache, dass ein Geschäfts- mann wie Herbert noch immer so viel Enthu- siasmus für die Sache aufbrachte, auf die er einst sein Geschäft aufgebaut hatte. 2006 Ein Jahr nach unserem Treffen in Kapstadt und inzwischen auf einem anderen Kontinent ge- landet, schrieben wir erneut an Touratech und hofften auf ein wenig Unterstützung. Die Original-Sitzbank meiner R 1100 GS war hinüber und der neue Einzelsitz von Tou- ratech schien die perfekte Lösung zu sein. Die extra hohe Version würde außerdem die Knieprobleme lösen, die mich quälten, und für meine langen Beine wesentlich beque- mer sein. In diesem neuen Sponsoringgesuch baten wir außerdem um eine neue GPS-Hal- terung und um eine Kettenführung für Lisas F 650 GS. Wir blieben in unseren Erwartun- gen realistisch, aber eine Woche später er- hielten wir eine weitere, wundervolle Zusa- ge von Touratech Deutschland. 2007 Hinter den verschlosse- nen Toren der berühmten »Dakar Motos« in Buenos Aires, Kneipe und Anlaufstelle für Motorradreisende in Süd- amerika, saßen wir mit Martin und Katja Wi- ckert zusammen und kippten den köstlichen Malbec-Wein hinunter. Wieder und wieder erzählten wir die Geschichte, wie wir kurz zuvor nur knapp dem brasilianischen Amazo- nas-Dschungel entkommen waren. Das Sou- venir aus Titan, das nun mein Genick zusam- menhielt, war etwas, an das ich mich erst noch gewöhnen musste. Martin und Katja waren seit fast zwei Jah- ren unterwegs und standen kurz vor ihrer Rückreise nach Deutschland. Neben unseren beiden GS parkten ihre beiden kampferprob- ten Honda Africa Twins, deren Narben tau- send Geschichten über ihr eigenes unglaubli- ches Abenteuer erzählten. Es war eine Wohltat, mit Martin und Kat- ja zusammen zu sein, sie waren das einzi- ge andere Team aus Ehepartnern, das wir jemals getroffen haben. Unsere Unterhal- tungen verliefen mühelos und wurden nur durch laute Lachanfälle unterbrochen. Mar- tin kommt aus dem Marketingbereich. Ich Kartonweise kommen Teile für den Aufbau der ­Desierto in den USA an. Dakar Motos, Buenos Aires anno 2007: Martin Wickert, Javier (Dakar Motos), Simon Tho- mas (Reihe h. 2.,3.,4. v.l.) und Lisa, Sandra (Javiers Frau) und Katja Wickert (vorne). 66 2 2015 SIMON & LISA THOMASEXPERIENCE 22015

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