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Touratech Travel Time 02_15 deutsch

34 AVENTURO CARBONPRAXIS 2 2015 VOLL DURCHDACHTER ENDUROHELM Was mir bereits bei der ersten Anprobe auffällt, ist das für einen Systemhelm erstaunlich geringe Gewicht des Aven- turo Carbon. Und dann ist da noch eine ganze Menge Zube- hör im Karton, das erst einmal richtig neugierig macht. Ein Pin- lock-Visier für feuchtkalte Witterung ist ebenso dabei wie ein Satz Polster zur Anpassung an die individuelle Kopfform und zahlrei- che Zubehöradapter. Der vergleichsweise enge Kopfeinstieg ist zunächst etwas ge- wöhnungsbedürftig, trägt im Fahrbetrieb bei höheren Geschwin- digkeiten jedoch zum niedrigen Geräuschpegel im Helminneren bei. Der werkzeuglose Umbau vom Cross zum Enduro- bzw. In- tegralhelm funktioniert beim Aventuro Carbon konkurrenzlos einfach. In der Praxis haben mich dabei so scheinbar neben- sächliche Details wie die Schutzhülle, die zum Transport des ab- gebauten Visiers mitgeliefert wird, überzeugt. Mit einem kleinen Schraubendreher oder zur Not auch mit dem Fingernagel lassen sich die seitlichen Blenden entfernen und durch unterschiedliche, im Lieferumfang enthaltene Grundplatten für allerlei Zubehör ersetzen. Sportliche Enduristen werden sich über die Vorbereitung für das Quick-Strap-Brillensystem freuen. Ich habe mich für die Montage einer Actioncam-Halterung auf der entsprechend vorbereiteten Grundplatte entschieden. Dank präziser Passform rasten die Komponenten sauber ein, für eine zusätzliche Fixierung sorgt eine Kreuzschlitzschraube. Zusätzlich zur seitlichen Cam habe ich eine weitere Kamera oben auf dem Helm montiert. Auch hierfür lagen passgenaue Komponenten bei. Die Klemmung unter der hinteren Befesti- gungsschraube des Schildes hielt auch stundenlangem Gerüt- tel auf Pisten stand. Dank seines geringen Eigengewichts konnten am Aventuro Carbon mehrere Cams gleichzeitig montiert werden, ohne dass ich eine übermäßige Beanspruchung der Halsmusku- latur bemerkt hätte. In der Praxis erwies sich der Aventuro Carbon als ein voll durchdachter Endurohelm. Eine Sonnenblende habe ich nicht vermisst, in Afrika ersetzte ich sie einfach durch eine Sonnenbril- le. Mit den unverzichtbaren Lüftungseinheiten an der Frontseite und an den Stirnseiten ist bei diesem Helm für eine außerordent- lich gute Belüftung gesorgt. ZU SCHÄTZEN GELERNT AlsKlapphelm-gewohnterFahreristderAventuroCar- bonfürmichzunächstetwasgewöhnungsbedürftig.Ich habe die neue Kopfbedeckung aber schnell zu schät- zen gelernt, zumal ich auch als Brillenträger keiner- lei Einschränkungen feststellen konnte. Bemerkens- wert ist das große Gesichtsfeld, das einen fantastischen Panoramablick erlaubt. Überzeugt hat mich auch das niedrige Gewicht. Je nach Konfiguration (mit/ohne Helmschild/Visier) zeigte die heimische Küchenwaage zwischen circa 1200 und 1300 Gramm. Nach einem ersten Kennenlernen ist gleich eine große Tour in Marokko angesagt. Der Aventuro Car- bon zeigt sich dabei stets von seiner besten Seite. Und das sowohl bei kalten als auch bei heißen Temperatu- ren, bei zügigen Autobahnfahrten oder Pistentouren mit Staub und Schotter. Gerade bei Hitze sind die aus- geklügelten Belüftungsmöglichkeiten perfekt. Zudem ist der Helm wohltuend leise. Kameras lassen sich problemlos an den beigefügten und am Helm auswechselbaren Grundplatten sowohl seitlich als auch oben montieren. Alle Montagearbei- ten am Helm, wie das Anbringen des Pinlockvisiers oder des Helmschildes, lassen sich ohne Werkzeug durchführen. In Minutenschnelle verwandelt sich der Aventuro Carbon vom Cross- über den Enduro- zum Integralhelm. Beim Fahren mit einer Schutzbrille wird das Brillenband hinten fixiert, auch Quick-Strap-Bril- lenbänder lassen sich mit dem entsprechenden mitge- lieferten Helmzubehör befestigen. Je nach Sonnenstand punktet das verschiebbare Helmschild, ebenso je nach Witterung der abnehmba- re Kinnwindschutz. Nahezu 7000 Kilometer habe ich mit dem Aventuro Carbon in drei Wochen abgespult. Dabei habe ich den Helm auf schweißtreibenden Off- roadetappen ebenso gern getragen wie auf schnellen Abschnitten. RÜCKMELDUNGMit dem Aventuro Carbon hat Touratech einen extrem wandlungs- fähigen Helm auf den Markt gebracht, der konsequent für die Bedürfnisse von Motorradreisenden entwickelt wurde. Von mehreren Travellern haben wir bereits erstes Feedback aus der Praxis erhalten. Armin Würfl ist Chefredakteur und Herausgeber des GS:MotorradMagazin, www.gs-motorradmagazin.com 22015

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