Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

Touratech Travel Time 02_15 deutsch

372 2015 PROJEKTNOTCH THE WORLD Ich habe eine Route gewählt, die mich durch besonders be- völkerungsreiche Gebiete dieser Erde führen wird. Zunächst folge ich auf Abschnitten uralten Handelsrouten wie der Sei- denstraße ostwärts. Wegen der Visabestimmungen einiger Länder bin ich zunächst schneller unterwegs, als mir lieb ist. So kann ich leider nicht wie geplant Regionen im ehemaligen Kurdistan die nötige Zeit widmen, in denen noch zahlreiche traditionell tätowierte Frauen leben sollen. DER AUTOR Heiko Gantenberg, geboren 1967, tätowiert seit seinem 18. Lebensjahr. Seit er 28 ist, fährt er Motor- rad. Seine Honda XRV 750 Africa Twin, Baujahr 1994, hat er mit Touratech Teilen und der Unterstützung von Hon- da Schmitz Peters eigenhändig zu einem sehr verlässlichen Reisepartner umgebaut. Heiko hat bewusst auf bewähr- te Motorradtechnik gesetzt, um sich in abgelegenen Regionen bei technischen Problemen selbst helfen zu können. In Pakistan sind es Sicherheitsbedenken und Reisebe- schränkungen örtlicher Behörden, die mich davon abhalten, einige Gegenden genauer zu erforschen, in denen noch ur- sprüngliche Tätowierungen zu finden sind. Erst als ich im Au- gust Indien erreiche, kann ich endlich das Reisetempo re- duzieren, um mich intensiv mit den lokalen Traditionen des Tätowierens zu beschäftigen. Vor meiner Abreise hatte ich Informationen über die Volks- gruppe der Rabari recherchiert, deren Frauen sich seit jeher ihre Haut mit Tätowierungen schmücken. Doch vor Ort in Gujarat, der an Pakistan grenzenden indischen Provinz, fin- de ich noch vier weitere Volksstämme, bei denen diese Form des Körperschmucks traditionell verwurzelt ist: Auch die Frauen der Meghwar, Jat, Bharwad und Ahir, die ebenfalls in der wüstenartigen Landschaft der Region Kachchh behei- matet sind, tragen allesamt verschiedene und teils üppige Tätowierungen. Mit der Hilfe zweier junger einheimischer Männer gelingt es mir, in Kontakt zu diesen Fremden gegen- über recht verschlossenen Gesellschaften zu treten. Die Tat- sache, dass ich selbst reichlich und unübersehbar tätowiert bin, hilft, das Eis zu brechen. Es wird mir sogar die Ehre zu- Die Frauen in den nordwestindischen Bundesstaaten schmücken ihre Haut seit ­alters her mit Tätowierungen. Traditionelle Tätowierungen der ehemaligen Kopfjäger in Nagaland an der Grenze zwischen Indien und Myanmar. Foto©RickHemi 3722015

Seitenübersicht