Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

Touratech Travel Time 01_2016

INDIEN REISE 24 Nach zwei Monaten quer durch Asien sind Renate und ich in Indien angekommen, und unser Hinterreifen ist ziemlich fertig. Aber ich habe das natürlich schon vor- her gewusst und mir Reifen aus Österreich zum KTM-Händler in Amritsar schicken lassen. Nur der weiß nichts davon. Eini- ge Telefonate später ist die Sache geklärt. Die Reifen liegen seit Wochen beim Zoll in Delhi. Aber übermorgen sollte al- les klar sein. Dann könne ich mir die Reifen holen. Amritsar ist kein schlechter Platz, um ein paar Tage zu warten. Es gibt köstliches Essen. Die berühmte Amritsari Kulcha wird frisch zubereitet, und ich habe Zeit, mich ohne Motorrad an das in- dische Verkehrschaos zu gewöhnen. Amritsar ist das spirituelle Zentrum der Sikhs. Hier steht mit dem goldenen Tempel ihr wichtigstes Heiligtum. So faszinie- rend die Stimmung im goldenen Tempel auch ist, es wird für uns Zeit weiterzufahren. Nur Mr. Gaurav, der KTM Händler, hat keine guten Nachrichten. Meine Reifen sind immer noch in den Händen des indischen Zolls und in ganz Indien ist kein anderer passender Reifen verfügbar. Wir können aber nicht mehr länger warten. Bereits in wenigen Wochen werden die Passstraßen im Himalaya durch Schnee blockiert sein. Wir müssen mit dem völlig abgefahrenen Reifen die Himalaya- Etappe starten. Aber Mr. Gaurav verspricht mir hoch und hei- lig, die Reifen sobald wie möglich nachzusenden. Schon die britischen Kolonialherren flohen einst vor der Hitze Zentralindiens in die Bergwelt Kaschmirs. Doch der Maharadscha von Kaschmir hatte den Hausbau im Tal un- tersagt. In der Folge siedelten sich die Briten in Hausbooten auf dem Dal See an. Nach der Unabhängigkeit Indiens wur- den diese Hausboote von den geschäftstüchtigen Kaschmiri zu Touristenunterkünften umfunktioniert. Es gibt über 1000 Hausboote am Dal See, allerdings wer- den die meisten derzeit nicht genutzt. Westliche Touristen sind rar geworden in Kaschmir. Denn so richtig friedlich geht es hier schon lange nicht mehr zu. Der Konflikt mit dem Nachbar- staat Pakistan schwelt seit mehr als einem halben Jahrhundert und entlädt sich immer wieder in kleineren Scharmützeln oder blutigen Attentaten. Schwer bewaffnete Soldaten prägen das Straßenbild. Allein die Inder haben nach inoffiziellen Angaben eine halbe Million Soldaten in der Region stationiert. Das kleine Dorf Nako liegt abgeschieden in einer Höhe von 3600 Me- tern im Bezirk Kinnaur in Himachal Pradesh (l.). Durch die Westghats suchen wir uns den Weg nach Goa (r.).

Seitenübersicht