Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

Touratech Travel Time 01_2016

90 PERU REISE 1 2016 Kaum haben wir den Touratech Shop von Iván verlas- sen, stecken wir schon mitten im chaotischen Ver- kehr der peruanischen Hauptstadt Lima. Ein Hup- konzert von allen Seiten, doppelt so viele Fahrspuren wie es eigentlich gibt, von Spur zu Spur tanzende Taxis und als Bon- bon sozusagen, die unberechenbar fahrenden Dreiräder, ergeben eine brisante Mischung. Und dabei muss ich mich zunächst an das ungewohnte Fahrverhalten meiner G 650 GS Sertão gewöhnen, denn zum ersten Mal seit fast fünf Monaten in Südamerika bin ich zu zweit unterwegs. Nicht, dass meine Freundin schwer wäre, doch das Mehrgewicht inklusive zusätzlichem Gepäck lässt sich einfach nicht verleugnen. Zum Glück für mich geht es die ersten 150 Kilometer auf der Panamericana Richtung Süden zunächst kerzengerade- aus. Es ist kühl, der stetig vom Pazifischen Ozean wehende Wind bringt leichten Küstennebel mit. Trotz der Feuchte des Nebels zählt die peruanische Küstenwüste zu den trockens- ten Gebieten der Erde. Erst nachdem wir landeinwärts in Richtung der Anden fahren, wird es grüner. Durch schmuddelige und staubige Dörfer führt uns der Weg noch immer ohne nennenswer- te Kurven in etwas höher gelegene Landstriche. Weinreben konkurrieren mit Bananenstauden und Palmen um die weni- gen fruchtbaren Flächen. Etappenziel ist das kleine Dorf Lunahuaná, welches aus- schließlich vom Fluss und seinem Ufer lebt. Doch es ist nicht der Fischfang, nein es sind River Rafting und Quad- fahren, die den Ort boomen lassen. Wir probieren allerdings lieber den hier an- gebauten Weißwein und den ebenfalls hier gebrannten Pisco, ein leckeres Des- tillat aus Traubenmost. Der nächste Tag bringt Fahrspaß pur. Das Flusstal, durch welches sich unse- re Straße hinauf zu den Anden schlän- gelt, wird enger und enger. Einspu- rig, gesegnet mit vielen Schlaglöchern, durch dunkle Naturtunnel zieht sich die Straße durch erodierte Canyons. Immer öfter fehlt jeglicher Straßenbelag. Am Steilhang klebend, eng und ungesichert, verläuft die Strecke für die nächsten Stunden durch unbe- siedelte Landschaften. Und dann mache ich einen Fehler. Ich schaue mir den weiteren Verlauf der Straße an und er- schrecke, als ich sehe, wie die Piste an der steilen Felswand klebt, und es direkt neben der Fahrbahn hunderte von Me- tern senkrecht in Tiefe geht. Ziemlich verkrampft kämpfe ich Der Touristenzug nach Machu Picchu hält in Aguas Calientes (o.l.), scheppernde Brücke (o.r.), die Geoglyphen von Nazca aus dem Flug- zeug gesehen (r.). 12016

Seitenübersicht