Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

Touratech Travel Time 01_15 deutsch

92 ZENTRALAMERIKAREISE 1 2015 Fünf Tage später haben wir schon die nächste Gren- ze vor den Scheinwerfern, Guatemala. Die ersten Eindrü- cke des Landes sind ernüchternd, omnipräsenter Müll, häss- liche und laute Dörfer, Stop-and-go-Verkehr in den Vororten der Hauptstadt. Aber am Silvesterabend erreichen wir An- tigua, und augenblicklich ändert sich die guatemaltekische Welt. Was für eine wundervolle Stadt, vielleicht die schöns- te Amerikas! Sehr grob gepflasterte Gassen zwischen kun- terbunten kolonialen Häusern, die quicklebendige Plaza mit Straßenhändlern, Musikern und urgemütlichen Cafés in pa- radiesischen Innenhöfen, den patios. Sicher, Antigua ist vol- ler Touristen, aber die alte Hauptstadt ist trotzdem authentisch geblieben. Sie ist sauber, rustikal, bunt und voller Atmosphä- re, gesegnet mit einer sensationellen Lage. Der weite Talkes- sel wird bewacht von den gewaltigen Vulkanen Agua, Aca- tenango und dem rauchenden Fuego, allesamt fast 4000 Meter hoch. Schöner kann eine Stadt kaum liegen. Antigua hat den maximalen Wohlfühlfaktor. Wir bleiben fast eine Woche, bis der Lockruf des nächs- ten Highlights nicht mehr zu überhören ist, der Lago de Atit- lán. Was hatten wir nicht alles für Superlative über diesen magischen See im Hochland Guatemalas gehört. Frühmor- gens starten wir unsere Einzylinder, verlassen Antigua und haben eine der spannendsten Etappen vor uns. In wei- ten spaßigen Kurven gewinnt die CA 1 an Höhe, die Luft wird klarer und frischer. Kiefernwälder, abgeerntete brau- ne Maisfelder und kleine Indio-Dörfer garnieren die frucht- baren Hügel. Aber was heißt schon Hügel, bald zeigt das Navi 3000 Meter an, eine Höhe, in der in den Alpen nur noch Fels und Eis dominieren. Hier, auf 14 Grad nördlicher Breite, gibt es fruchtbare Felder, Äcker und knorrige Bäume. Aber es ist rattenkalt, eine lange Unterhose wäre jetzt nicht schlecht. Endlich die Abzweigung hinunter zum See. Und dann der große Moment, der erste Blick auf den Lago de Atit- lán, der weit unter uns im Gegenlicht glitzert, überragt von wunderschönen Vulkanen. Wow! Was für ein Anblick! In unzähligen Kurven seilt sich die schlaglochübersäte sandi- ge Straße 1000 Meter abwärts nach San Pedro, ein klei- ner quirliger Ort voller Backpacker, Aussteiger und Nach- wuchshippies, dessen einfache Steinhäuser sich zwischen See und gleichnamigem Vulkan stapeln. Wir umrunden den 12015

Seitenübersicht